SV Hansühn
Unsere Nummer 1!

 

Die Hansühner Vereinsgeschichte

Am 28.04.1948 wurde der SV Hansühn gegründet. Bevor sich die Mitglieder zur ersten konstituierenden Monatsversammlung trafen, mußte jedoch die Erlaubnis von der britischen Militärbehörde eingeholt werden. Wie Gründungsmitglieder berichteten, gab es erst nach langen Verhandlungen die Zustimmung zur Vereinsgründung.

In den Jahren nach dem Krieg standen in der Bevölkerung die Sorgen um Wohnung, Essen, Kleidung und Arbeit im Vordergrund. Viele Flüchtlinge hatten in Hansühn und den umliegenden Dörfern Zuflucht gefunden. Soldaten fanden nach ihrer Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft Arbeit im Gutsbezirk Testorf. Das Dorf Hansühn mit seinen damals wenigen Einwohnern, bestehend aus Kirche, Schule, Dorfkrug, zwei Bauernstellen, Schmiede und einigen wenigen Häusern und Katen, war die Urzelle des im Frühjahr 1948 ins Leben gerufenen Sportvereines. Die Männer um Schmiedemeister Johannes Höger und Sohn, Helmut Pieck, Peter Rüder, Wilhelm Wisser, Ernst Pledath, Eugen Richter und Wilhelm Schneider waren die ersten, die es wagten, einen Sportverein zu gründen. Als 1. Vorsitzender wurde Wilhelm Wisser gewählt. Zum Zeitpunkt der Gründung des Sportvereines Hansühn wurden Tradition und Vereinsfahne des Testorfer Sportvereines übernommen, jedoch nicht das Gründungsjahr 1924 für die formelle Eintragung ins Vereinsregister.

Die erste Fußballmannschaft der Gründerzeit



Der neugegründete Verein wuchs und gedieh. Es wurde mit zwei (später sogar drei) Mannschaften Fußball gespielt. Die Frauen spielten Feldhandball. Als Ausgleichssport wurde - sofern eine Platte vorhanden war - Tischtennis angeboten. Die Fußballabteilung war damals, wie auch heute, der Kern des SV Hansühn. Sportliche Begegnungen pflegte der SV Hansühn mit den Nachbarvereinen SV Harmsdorf, TSV Lensahn, TSV Schönwalde, SpVgg Putlos, SV Döhnsdorf, Weißenhaus und aus dem Kreis Plön mit Kaköhl, Hessenstein und Schwartbuck. Ein eigener Sportplatz stand dem Sportverein nicht zur Verfügung. Von der Familie von Abercron in Testorf bekam der Verein die Erlaubnis zur Mitbenutzung eines entsprechenden Teiles einer Dauerweide.

Zur Lösung der Fahrprobleme dienten Lastkraftwagen oder der Viehtransporter der Schlachterei Willy Erdmann, obwohl auch schon damals mit diesen Fahrzeugen die Personenbeförderung polizeilich verboten war. Um die Reisen kurz und die Fahrtkosten gering zu halten, wurde vom Verband bis Anfang der 60er Jahre die Staffeln so eingeteilt, daß man mit der 1. und 2. Mannschaft und den Jugend-Mannschaften zusammen zu den Auswärtsspielen fuhr. Die Fußballer des SV Hansühn waren bald überall gefürchtet und brachten sogenannten „größeren" Mannschaften Niederlagen bei.

Ehemaliger 2. Vorsitzender Willy Erdmann † -
sein Herz schlug stets für den SV Hansühn



Allerdings waren in Folge des wirtschaftlichen Aufschwunges Anfang der 50er Jahre viele Spieler nach Westdeutschland gezogen, so daß auf einheimische Spieler zurückgegriffen werden mußte oder auch sogenannte „Perlen" aus der Nachbarschaft geholt wurden. Hier gibt es so manche Geschichten zu erzählen...

Im Jahre 1952 wurde dann endlich der Sportplatz - mitten im Dorf - eingeweiht, so daß die Fußballer eine optimale Sportstätte hatten.

Einweihung des Sportplatzes 1952




Über die Gründungszeit und den Sport- und Spielbetrieb in den Anfangsjahren des Vereines hat unser Ehrenvorsitzender Wilhelm Schneider als Chronist der Festschrift anläßlich des 40jährigen Jubiläums ausführlich, umfassend und eindrucksvoll berichtet.

Im Laufe der Jahre festigte sich die Fußballabteilung zu einer erfolgreichen Gemeinschaft. Ende der 60er Jahre baute der damalige Trainer Egbert Boller eine neue, junge Mannschaft auf. Die Stammelf wurde durch A-Jugendspieler, die 1968 die Kreismeisterschaft errungen hatten, ergänzt. Der Erfolg blieb nicht aus:

Mannschaftsfoto Meister 71/72

hinten von links: Trainer E. Boller, D. Kranz,
H. Reis, M. Bahr, H. Bahr, K. Schütt, H. Kahl,
H.-J. Kromm, D. Bahr, Obmann D. Falk
vorn von links: 
J. Schöning, K.Kröger, W.Helms, G.Dunkel

1972 die Meisterschaft der Kreisliga (damals noch höchste Spielklasse in Ostholstein) und den damit verbundenen Aufstieg in die Bezirksliga des Bezirkes IV Lübeck. 1978 - Dieter Ehmann war inzwischen Trainer - folgte die Bezirksliga-Meisterschaft mit dem krönenden Aufstieg in die Landesliga des Schleswig-holsteinischen Fußballverbandes. Für alle Beteiligten - Spieler und Zuschauer - waren diese beiden Ereignisse absolute Höhepunkte im sportlichen Geschehen des SV Hansühn.

Als kleiner Dorfverein konnten wir uns 10 Jahre in der zweithöchsten Spielklasse Schleswig-Holsteins halten und haben in dieser Zeit so manchem Großverein das Fürchten gelernt. Die Vizemeisterschaft 1981/82 in der Landesliga Süd und die damit verbundene Teilnahme am Entscheidungsspiel in die höchste Schleswig-holsteinische Liga belegt die damalige Spielstärke der Mannschaft. Ein Freundschaftsspiel verdient es, besonders erwähnt zu werden.

Sommer 1982 konnten wir die A-Jugendnationalmannschaft des DFB unter Trainer Dietrich Weise nach Hansühn verpflichten. Star der Truppe war Michael Rummenigge, der allerdings wegen Verletzung nicht spielte. Obwohl das Spiel 1:13 verloren wurde, war es für alle ein unvergeßliches Erlebnis.

Am 8.8.79 sorgte unsere 1.Mannschaft als Pokalschreck für Furore. Der VfB Lübeck (Amateur-Oberliga) war u.a. mit Jätschmann, Seling, Dahms, Blöcker, Brüggmann und Trainer Jockel Krause angereist, um „die lästige Pflichtaufgabe auf dem Dorf" zu erledigen. Nach dem frühen 1:0 durch Peter Hollesen auf Flanke von Heinz Pitzschel zog der VfB schnell mit 1:4 davon. Horst Reis schoß in der 45. Min. das 2:4. Reiner Thomsen und Horst Reis schafften das 4:4. In der 70. Min. war es Dieter Steuck vorbehalten, den viel bejubelten 5:4 Endstand vor ca. 600 begeisterten Zuschauern zu erzielen.

Spieler, die die besondere Gabe besitzen, diesen unberechenbar hüpfenden, springenden, rollenden und fliegenden Ball im Tor unterzubringen, hatten wir einige: mit Dieter Bahr, Horst Reis, Heinz Pitzschel, Helmut Bahr, Dieter Steuck, Peter Hollesen, Hubert Reis, Hermann Grapengeter und Sascha Herbst kann hier natürlich nur eine kleine Auswahl unserer Torjäger aufgezählt werden. Stellvertretend für diejenigen Spieler, die erfolgreich Tore verhinderten, sind in erster Linie die Abwehrrecken Dietrich Marquardt und Hans-Jürgen Kromm sowie die Torhüter Dietrich Falk, Klaus Speth und Stephan Buß zu nennen.

Die Erfolge der Herrenmannschaften wären ohne solide Jugendarbeit nicht möglich gewesen. Die ehrenamtliche Tätigkeit unserer Jugendwarte, Trainer und Betreuer soll daher an dieser Stelle besonders gewürdigt werden. Stellvertretend für die Vereinsmitglieder, die sich stets für die Belange unserer Fußballjugend eingesetzt haben, sind hier Siegfried Völz, Reinhard Alff, Günter Schulz, Dieter Bahr und Klaus Bischoff hervorzuheben.

1978 - 
Der Aufstieg in die Landesliga des SHFV ist geschafft

obere Reihe: Fußballobmann D. Falk, 
H. Kahl, H. Pitzschel, H.-J. Kromm, 
H. Reis, Spielertrainer D. Ehmann, 
H. Kardel, P. Hollesen, D. Steuck, 
M. Rosenthal, K. Kröger, Betreuer H. J. Schaar
untere Reihe: V. Reis, M. Bahr, 
H. Steffen, KI. Speth, U. Doormann, H.J.Rehbein


1967 wurde die Tischtennissparte gegründet. Die ersten Verdienste erwarb sich D. Markmann als Leiter der Abteilung. Da keine Halle zur Verfügung stand, spielte man im Saal des damaligen Vereinslokales „Zur Alten Mühle" Tischtennis. Von 1969 bis 1971 leitete Joachim Schöning die Tischtennissparte. Seit 1972 steht Sigurd Stolzenwald an der Spitze dieser Abteilung des SV Hansühn.

Ebenfalls 1967 fanden sich sportbegeisterte Frauen zusammen und gründeten eine Gymnastikabteilung, die ihre Übungsabende ebenfalls im Tanzsaal des Vereinslokales durchführten. Hier ist besonders Brigitte Renner zu danken, die die Initiative ergriff und von 1967 bis 1995 die Gymnastikabteilung leitete. Seit 1996 liegt die Führung der Gymnastikabteilung in den Händen von Maria Belbe.

Mit der Fertigstellung der Turnhalle 1970 hatten die Tischtennissparte und die Gymnastikabteilung eine hervorragende Wettkampf- und Übungsstätte zur Verfügung. Auch der Mitgliederzuwachs wurde durch den Bau der neuen Sportstätte positiv beeinflußt.

Eine leider nur kurze Tätigkeit und ein bescheidenes sportliches Wirken war der Sparte „Schießsport' beschieden. 1971 unter der Leitung von Sportfreund Theo Berger gegründet, beendete die Sparte einige Jahre später ihr Dasein.

Der alte Sportplatz war im Laufe der Zeit der ständigen Dauerbelastung durch Sportvereine und Schule nicht mehr gewachsen. Unter Würdigung der intensiven Jugendarbeit und der sportlichen Aktivitäten des SV Hansühn beschloß die Gemeindevertretung der Gemeinde Wangels den Bau des neuen Sportplatzes in Hansühn. Auf Initiative und unter Federführung von Bürgermeister Gustav Burghard wurde dieses für die Gemeinde kostenintensives Projekt in Angriff genommen. 1979 erfolgte die Einweihung der schmucken Anlage. Doch damit nicht genug. Schon 1982 konnte das Sportlerheim seiner Bestimmung übergeben werden.

Seit 1985 besteht im SV Hansühn auch eine Damen-Fußballmannschaft. Nach anfänglichen Schwierigkeiten hat sich die Mannschaft in der Bezirksklasse Nord etabliert und nimmt einen guten Mittelplatz ein. Die Betreuer der ersten Stunde waren Klaus Bischoff und Norbert Krüger, der die Mannschaft auch weiterhin betreut. Die Fußball-Damen haben ein ganz besonderes Verhältnis für Kameradschaft, Gemeinschaftssinn und Geselligkeit entwickelt, das positiv auf den Gesamtverein ausstrahlt. Die Geselligkeit wird beim SV Hansühn ohnehin großgeschrieben.

Waren es früher das Kameradschaftsfest, Silvesterball, Rot-weiße Nacht, sind nun das sogenannte Funktionerfest, der jährliche Familien-Wandertag, Kinder-Fasching und ganz besonders das Buschfest zu nennen, an dem sich viele Bürger unserer Gemeinde und zahlreiche Gäste beteiligen.Die Feierlichkeiten zu den 15-, 25- und 40-jährigen Jubiläen sowie das Fest der Fahnenweihe 1993 waren Höhepunkte im gesellschaftlichen Vereinsleben.


Fahnenweihe 1993
von links: 2. Vors. Wolfgang Schütt, 3. Vors. Manfred Bahr, Fahnenträger: Frank Kardel, Dietrich Marquardt, Dieter Bahr, 1. Vors. Eckhard Klodt



Zu unserem 50jährigen Jubiläum erwarten wir wiederum Besuch von unseren Freunden vom VfR Niedertiefenbach. Die seit 1969 bestehende Freundschaft ist bekanntlich auf Initiative von Kurt Gerbsch zustande gekommen. Stellvertretend für die große Anzahl Niedertiefenbacher Vereinsmitglieder sollen hier unsere Freunde Georg „Schorsch" Speth, Walter Roth, Georg Heymann, Hubert Schneider, die ehemaligen Vorsitzenden Edmund Heeb und Edgar Heinz und der jetzige Vorsitzende Stefan Heinz genannt werden, die sich in besonderer Weise um die freundschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Vereinen verdient gemacht haben.

Unser Verein hat im Jubiläumsjahr ca. 480 Mitglieder, davon 170 Jugendliche. Somit ist jeder zweite Bewohner Hansühns Mitglied im SVH. Als enormer Aktivposten müssen die Beitragseingänge von unseren fördernden, den passiven Mitgliedern, bezeichnet werden. Der Begriff „passives Mitglied" muß als wichtig anerkannt und sollte auch in Zukunft gepflegt werden. Unseren Spendern und Sponsoren ist ebenfalls zu danken. Ohne deren Zuwendungen müßte der Vereinsvorstand den Gürtel gelegentlich enger schnallen. Der Sportförderungszuschuß der Gemeinde Wangels weist trotz mancher Engpässe im Gemeindehaushalt in jedem Jahr einen ansehnlichen Betrag aus. Daneben stehen bedeutende Sachleistungen, die vom Bauhof erbracht werden. Diese Hilfe, für die wir uns an dieser Stelle herzlich bedanken, wird alljährlich von allen Gemeindevertretern verantwortlich mitgetragen.

Anläßlich der 25jährigen Freundschaftsbegegnung wurde dem langjährigen Vorsitzenden des VfR Niedertiefenbach, Edgar Heinz (links) vom
1. Vors. Eckhard Klodt die Goldene Nadel des SV Hansühn überreicht




Mit Recht können wir stolz darauf sein, wenn sich aus unseren Reihen Mitglieder finden, die neben ihrem Engagement für den Verein auch auf Kreis- bzw. Verbandsebene tätig werden. Im Kreisjugendausschuß des KFV Ostholstein hatte Günter Schulz nach langjährigem Wirken in Klaus Speth einen würdigen Nachfolger gefunden. Klaus Bischoff ist als Kreisjugendtrainer tätig.

25jähriges Jubiläum
von links: 1. Vors. H. Bungenberg, daneben der spätere Bundespräsident Prof. Dr. Karl Carstens, am Rednerpult der Bürgermeister Gustav Burghard



Joachim Schöning hat den Vorsitz im Kreisgericht des KFV Ostholstein inne. Eckhard Reis und Andre Ehlers vertreten die Schiedsrichtergarde des SV Hansühn. Ein Verein kann ohne Funktioner nicht bestehen. Daher ist den aktiven und allen ausgeschiedenen Mandatsträgern zu danken, die dafür gesorgt haben, daß jederzeit ein reibungsloser, intakter Sportbetrieb möglich war. Zu hoffen bleibt, daß sich auch in Zukunft, trotz der allgemeinen festzustellenden Interessenlosigkeit am Ehrenamt, engagierte Menschen finden, die für unseren Verein erfolgreich wirken.
Diese Vereinsgeschichte erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Es gibt sicherlich weitere Ereignisse, die es wert sind, genannt zu werden, jedoch den Rahmen dieser Festschrift sprengen würden.

 

Vorstand und Spartenleiter
im Jubiläumsjahr
von links: 2. Vors. Wolfgang Schütt, Fußball-Jugendwart Eckhard Reis, Kassenwart Manfred Hopp, Schriftführer Hartmut Kahl, 3. Vors. u. Spartenleiter Gymnastik u. Turnen Maria Belbe, Beisitzer u. Fußballobmann Olaf Erdmann, Fußballobmann Hartwig Gehrt,
1. Vors. Eckhard Klodt
Es fehlen auf dem Foto: Fußballobmann Klaus Speth, stellv. Fußballjugendwart Dieter Bahr, Tischtenniswart Sigurd Stolzenwald